Wie kann man das scheinbar Unverständliche begreifbar machen? Frau Rot ist Lehrerin und möchte mit ihren Schülern der Frage nachgehen, wie sich in Deutschland nach 1933 die Schreckensherrschaft der Nazis etablieren konnte. Warum haben sich die Menschen damals nicht genügend gewehrt? Könnte sich eine solche Unterdrückung wiederholen? Um das zu klären, führt die Lehrerin ein Experiment mit ihren Schülerinnen und Schülern durch, das zunächst ganz harmlos verläuft: Die Jugendlichen lernen, was das Wort „Disziplin“ bedeutet und schließen sich zu einer Gruppe mit dem Namen „Die Welle“ zusammen. Innerhalb kurzer Zeit nimmt dieses Gruppendenken jedoch radikale Züge an: Schüler, die nicht dem Ideal der Gruppenmitglieder entsprechen, werden unter Druck gesetzt oder sogar körperlich angegriffen. Die Situation droht zu eskalieren, bis Frau Rot den Jugendlichen auf radikale Weise klarmacht, wie weit sie zu gehen bereit sind, und das Experiment beendet.
In einer eindrucksvollen Aufführung am 25. April 2024 zeigte der „Darstellendes Spiel“-Kurs des 10. Jahrgangs das Stück nach dem Roman von Morton Rhue in einer Bühnenfassung nach Motiven von Reinhold Tritt. Die Schauspielerinnen und Schauspieler haben fast ein Jahr lang Texte gelernt, unter der Leitung von Frau Brormann das Stück geprobt und mit ihr die Szenen weiterentwickelt und aktualisiert. Die Vorführung ging unter die Haut; das Beklemmende des Entstehens einer Diktatur wurde durch das Spiel der Jugendlichen deutlich. Das Publikum in der sehr gut besuchten MPG-Aula dankte es mit langem Applaus.